Anspach : „Da war mehr drin als gedacht“
Abteilungsleiter Georg Komma von der SG Anspach lässt den Doppelspieltag des hessischen Zweitligisten Revue passieren. Am Wochenende traf man auf die beiden Münchner Vereine TSV Neubiberg und TSV Neuhausen.
Das Sonntagsspiel in der ARS-Sporthalle zwischen der SG Anspach und dem TSV Neuhausen entwickelte sich wahrlich zu einem dramatischen, hochklassigen Spitzenspiel mit Werbeeffekt für die Sportart Badminton. Der TSV reiste nach dem überraschend hohen 7:1-Sieg in Fischbach mit verlustpunktfreier Weste und stolz geschwellter Brust in den Taunus an. Die weiße Weste trug die SGA auch, doch im Vorfeld wurde dem jungen, aufstrebenden Team aus der bayerischen Landeshauptstadt viel Respekt gezollt. Spielertrainer Franklin Wahab, sonst eher gesunder Optimist, warnte vor Übermut und benannte ein Unentschieden als realistische Erfolgsprognose. Wie eng es in der Partie zugehen sollte, zeigte schon das Eröffnungsdoppel, das Daniel Benz/Robert Georg gegen Tobias Wadenka/Manuel Heumann im Entscheidungssatz 22:24 verloren. Dabei hatten sie selbst einen Matchball, ehe der Gegner den 4. dieser Sorte zu seinen Gunsten nutzte. Da Mona Reich und Lara Käpplein dem DD der SGA immer stärkere Konturen verleihen, gelang ihnen auch gegen die starken Amelie Oliwa/Christina Kunzmann mit 21:17, 21:10 ein eindrucksvolles Ergebnis. Einen prächtigen 1. Satz lieferten Sebastian Ames / Steffen Hornig ab. Danach reichte eine kleine Schwächephase, die von ihren Gegnern Lucas Bednorsch/Patrik Beier zum Aufbau eigenen Selbstbewusstseins genutzt wurde. Das sollte sich bis in den Entscheidungssatz auswirken, der vom TSV mit 21:17 gewonnen wurde. Leicht hätte es 3:0 stehen können – nun stand für die „Doppel-starke SGA“ ein 1:2- Rückstand zu Buche. Doch da gibt es eine Mona Reich, die in solchen Situationen „jetzt erst recht“ sagt und ihre 100% abrufen kann. Und die waren gegen die slowenische Nationalspielerin Kaja Stankovic beim 21:15, 21:14 auch nötig. Daniel Benz, den die hauchdünne Niederlage im HD mächtig wurmte, wackelte in der Begegnung gegen Tobias Wadenka bei 19:19 im 1. Satz nur einmal, fortan zeigte der gebürtige Radebeuler sein aktuelles Spielpotenzial im Einzel und begeisterte damit die staunenden Zuschauer. „Er spielt derzeit im Einzel in einer anderen Liga – das Beste, was ich bisher von ihm gesehen habe“, kommentierte Spielertrainer Franklin Wahab anerkennend. Mit der 3:2-Führung hatte das Spiel seine Wende genommen und als dann auch noch Sebastian Ames und Lara Käpplein an die Vortagsform anknüpften (21:18, 21:18 gegen Manuel Heumann/ Amelie Oliwa), war das insgeheim erhoffte Unentschieden in trockenen Tüchern. Weder Robert Georg noch Steffen Hornig konnten in den abschließenden Einzeln Lucas Bednorsch und Patrik Beier in Verlegenheit bringen. So blieb an diesem Tage die durchaus mögliche kleine Sensation auf der Strecke – manche sagten, Neuhausen kam „mit einem blauen Auge davon“. Na ja, wenn man ein Auge zudrückt, darf das schon mal gesagt werden. |
Bereits am Samstag hatte die SGA den in dieser Saison personell verstärkten TSV Neubiberg mit 5:3 besiegt. Dabei hatte der TSV, für den Benjamin Placzek und Felix Hoffmann in ihren Einzeln und gemeinsam im 2. HD punkteten, insgesamt nicht seinen besten Tag erwischt oder anders ausgedrückt: „Die SGA ließ nichts anbrennen.“ |