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Dortelweil wartet noch auf den ersten Punkt

  • Kai Schäfer

Im zweiten Heimspiel gegen den amtierenden Vizemeister aus dem Saarland, den 1. BC Bischmisheim, holte Anika Dörr einen souveränen Sieg im Dameneinzel. Aber ihr Erfolg reichte für die Badminton-Bundesliga-Mannschaft des SV Fun-Ball Dortelweil nicht zum Punktgewinn, sie unterlag mit 1:5 und ziert damit das Tabellenende der 1. Liga. Pressesprecher Matthias Endres fasst die Spieltage Nummer 3 und 4 für den Ligadebütanten aus Bad Vilbel zusammen. 

Das sind die Momente, die den Badmintonsport ausmachen: Ein schier unendlicher Ballwechsel im Duell der Topspieler zwischen Dortelweils Kai Schäfer und dem Bischmisheimer Dieter Domke endete mit einem Netzroller für den 20-jährigen Schäfer. Das Publikum in der Dortelweiler Sporthalle „Am Siegesbaum“ war völlig aus dem Häuschen und sogar der in diesem Moment bezwungene Domke verneigte sich vor seinem Gegner. Insgesamt hatte der hochgewachsene Domke, mehrfacher deutscher Vize-Meister im Einzel, aber nach zwei Sätzen mit 21:12 und 21:13 das bessere Ende für sich. Aber Kai Schäfer, für den es nach überstandener Fersenverletzung der erste Einsatz in der Saison war, konnte hoch erhobenen Hauptes vom Felde gehen. Eine „ganz enge Kiste“ war hingegen das zweite Herreneinzel: Dort riss Dortelweils Neuzugang Sebastian Schöttler nach verlorenem ersten Satz (17:21) mit einer Energieleistung im zweiten Durchgang die Partie an sich und siegte mit 21:15 über Lukas Schmidt. Im entscheidenden dritten Satz scheiterte Schöttler, der fast zwei Meter misst, mit seinen Angriffsbällen aber zu oft am glänzenden reagierenden Schmidt und unterlag am Ende mit 14:21.

Dafür holte Anika Dörr im Dameneinzel gegen Lisa Heidenreich mit einer eindrucksvollen Leistung den ersten Punkt für die Dortelweil: Im ersten Durchgang spielte sie fast fehlerlos und brachte die rothaarige Heidenreich fast zur Verzweiflung, und auch im zweiten Satz ließ sie ihre Gegnerin nicht mehr herankommen und siegte mit 21:12/21:17.  Leider stand es aus Dortelweiler Sicht zu diesem Zeitpunkt schon 0:4, denn auch die beiden Doppel zum Auftakt gingen verloren. Dabei erfreuten sich die Zuschauer vor allem im Herren-Doppel an vielen großartigen Ballwechseln: Fabian Holzer und Peter Lang brachten die favorisierten Michael Fuchs und Johannes Schöttler wiederholt in Bedrängnis und entscheiden einige spektakuläre Punkte für sich. Im zweiten Satz schien beim Stande von 11:11 sogar eine Überraschung im Bereich des Möglichen. Letztlich setzte sich das routinierte Bischmisheimer Doppel mit dem mehrfachen Europameister Michael Fuchs doch noch durch. Auch im Damendoppel zogen sich Anika Dörr und Franziska Volkmann gegen Heidenreich und die Niederländerin Efje Muskens achtbar aus der Affäre, unterlagen aber mit 15:21 und 13:21. Im abschließenden Mixed lieferten sich Cisita Jansen und Fabian Holzer im ersten Satz mit  Johannes Schöttler und Efje Muskens ein ausgeglichenes Match, das sie 16:21 verloren. Im zweiten Satz war aber die Luft etwas draußen, zumal die Niederländerin Muskens mit ihrer ausgezeichneten Abwehr fast jeden Angriffsschlag parierte. So ging dieser Durchgang deutlich mit 21:7 an die Gäste aus dem Saarland, die in der Tabelle punktgleich mit Lüdinghausen (aus Nordrhein-Westfalen) auf Platz zwei rangieren.

Dort gab es am Tag zuvor für die Dortelweiler eine klare 0:6-Niederlage. Lediglich im ersten Herreneinzel hatte Sebastian Schöttler gegen den Indonesier Andre Tedjono im ersten Satz den Sieg vor Augen, unterlag letztlich aber mit 20:22 und 17:21. Auch das Mixed mit Franziska Volkmann und Thomas Legleitner hielt sich gegen die niederländische Paarung Selena Piek und Ruud Bosch wacker (16:21/15:21). Obwohl die Vilbeler damit jetzt Schlusslicht in der Tabelle sind, ist Teammanager Klaus Rotter nicht unzufrieden: „Wir wussten, dass wir ein schweres Auftaktprogramm haben. Aber gerade heute gegen Bischmisheim hat mich unsere junge Mannschaft überzeugt. Sie steigert sich von Spiel zu Spiel.“ Und so hofft er im nächsten Heimspiel im Kellerduell gegen Rosenheim (1:7 Punkte) am 5. November auf den ersten Punkt: „Da muss aber alles passen und die Zuschauer uns weiterhin so nach vorne tragen.“

 

Ein Bericht von Matthias Endres

 

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Anika Dörr sorgte mit einem Sieg im Dameneinzel für den ersten Spielgewinn des Ligadebütanten in heimischer Halle