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Licht und Schatten bei Holland Open

  • Marc Gemmerich

Felix SchoppmannDie hessischen Spieler erlebten bei den Holland Open vergangene Woche in Wateringen bei Den Haag ein wechselhaftes Turnier. Ein „schwarzer Donnerstag“ in der Einzel-Qualifikation wurde durch starke Leistungen im Doppel und im Dameneinzel am Freitag kompensiert. Ein großes Talent des HBV konnte dabei internationale Luft schnuppern. 

Seinen wichtigsten internationalen Auftritt der Saison hat Andreas Heinz von der TG Hanau am letzten April-Wochenende beim U17-Sechs-Nationen Turnier in Arnheim. Bei den Holland Open in Wateringen bereitete er sich unter Wettkampfbedingungen auf dieses schwere Turnier vor. Dabei zeigte er in der Qualifikation des Herreneinzels nach Anfangs hohem Rückstand (4:17) gegen Alex Bass aus Israel eine gute Leistung und stellte sich mit zunehmender Spieldauer immer besser auf das Tempo des Gegners ein. Den zweiten Satz musste er nur knapp mit 22:24 abgeben.

Damit war er am Qualifikationstag des Turniers, das früher unter dem Namen „Dutch International“ stattfand allerdings einer der wenigen Lichtblicke für den HBV. Alle anderen Hessen mussten früh die Segel streichen und konnten nach beschwerlicher Anreise am Tag zuvor, oder auch gehemmt durch kleinere Verletzungen, nicht ihr komplettes Potenzial abrufen.

Das änderte sich glücklicherweise am zweiten Turniertag grundlegend. Dabei half auch, dass sich die Strategie, konsequent kleinere Turniere der EBU-Serie anzufahren, für die Spielerinnen und Spieler des HBV langsam auszahlt. So standen Johanna Goliszewski (1.BV Maintal) und Felix Schoppmann (SG Anspach) im Mixed ebenso direkt im Hauptfeld, wie auch Schoppmann mit Daniel Benz und Franklin Wahab/Arnd Vetters (alle SG Anspach) im Herrendoppel. Auch Patrick Krämer (TG Hanau) und Robert Georg (TV Wehen) waren direkt in der ersten Runde des Turniers der Kategorie A vertreten, waren durch eine Verletzung Krämers am Sprunggelenk allerdings etwas gehandicapt.

Ins Hauptfeld hatte es auch Johanna Goliszewski im Dameneinzel geschafft. Hier zeigte sie gegen die Ukrainerin Elena Nozdran eine Superleistung. Obwohl sie durch eine Krankheit geschwächt antrat, bot sie der Spitzendame der TuS Wiebelskirchen bis zum Schluss die Stirn und verlor im zweiten Satz nur knapp mit 20:22.

Richtig gut lief es für die Hessen dann auch im Herrendoppel: Daniel Benz und Felix Schoppmann fuhren gegen die Engländer Matthew Hanson/George Bevan einen souveränen Zweisatz-Sieg ein, Krämer/Georg standen nach einem kampflos gewonnenen Spiel direkt in der zweiten Runde. Zum Sieg reichte es für Franklin Wahab und Arnd Vetters zwar nicht. Gegen die späteren Halbfinalisten Richard Eidestedt/Andrew Ellis aus England zeigten sie ein knappes Dreivierteljahr nach Arnd Vetters’ schwerer Knieverletzung aber eine tolle Vorstellung (24:26/16:21), was sicher auch die Verantwortlichen der SGA im Hinblick auf die kommende Zweitliga-Saison freuen wird.

Ein weiteres Match auf hohem Niveau absolvierte Andreas Heinz im Doppel. Er trat an der Seite des Türken Huseyin Durakcan an und konnte dabei weitere Erfahrungen sammeln, die ihn in seiner spielerischen Entwicklung auf lange Sicht sicher voranbringen werden.

In der zweiten Runde des Doppels war für die verbliebenen hessischen Vertreter dann Schluss. Auch bei diesen Niederlagen machten sie aber eine sehr gute Figur. Benz/Schoppmann hatten die an Eins gesetzten Belgier Frederic Mawet und Wouter Claes dabei im zweiten Durchgang am Rande des Satzverlusts. Ein Aufschlagfehler und ein knapp an der Netzkante hängen gebliebener Ball gaben bei 19:19 dann aber doch den Ausschlag für die beiden erfahrenen Belgier. Krämer/Georg mussten schlussendlich gegen die Franzosen Jean Michel Lefort und Erwin Kehlhoffner mit 7:21 und 15:21 die Segel streichen.

Insgesamt werteten die Leistungen am zweiten Tag das Turnier aus hessischer Sicht deutlich auf. Erfreulich daran ist vor allem, dass sich die Spieler von den durchwachsenen Leistungen am ersten Tag nicht entmutigen ließen und die Antwort auf dem Platz gaben. Mit den eingespielten Punkten lässt sich darauf hoffen, auch bei den nächsten Turnieren vielleicht wieder direkt im Hauptfeld zu stehen, um sich so langsam im Ranking nach oben zu arbeiten.

Matthias Becker

Detailergebnisse der Holland Open gibt es hier bei tournamentsoftware.com